2011년 11월 24일 목요일

Ötzis neue Kleider

Post by (ugg boots günstig) Nov 2011

Am Anfang war das Feigenblatt – aber wie kam der Mensch eigentlich danach zum Kleid? Ein Rückblick.

Die Schuhe des Gletschermanns Ötzi: der letzte Schrei vor 5000 Jahren?
Dass wir heute Ötzis Steinzeitkluft bestaunen können, ist reiner Zufall. Das ewige Eis hat nicht nur den Eis-Man bewahrt, sondern auch seine Schuhe und Kleider. 5300 Jahre lag er in seiner natürlichen Klimakammer im Ötztal auf 3200 Metern Höhe knapp hundert Meter südlich der Grenze zwischen Österreich und Italien. Nur eine Laune der Natur, ein Sturm, der im März 1991 Sahara-Sand in die Alpen trug, und das zufällige Vorbeikommen zweier Wanderer an der Fundstelle bescheren uns einen Einblick in die Mode vor mehr als 5000 Jahren. Der Sand hatte sich nämlich den Sommer über aufgewärmt und das Eis in Rekordtempo weggeschmolzen.

Modisch muss sich der Mann aus der Kupfersteinzeit nicht verstecken: Seine engen Hosen sind aus feinem Ziegenleder gearbeitet, der Gürtel aus Kalbsleder. Sein Mantel ist im Streifen-Look abwechselnd aus hellem und dunklem Ziegenleder genäht, seine Schuhe sind aus zwei Lagen Fell (Hirsch und Bär) und einer Schicht geflochtenem Stroh gefertigt, dazu trägt er als krönenden Abschluss eine Wolfsfellmütze.

Ötzis Kleidung ist ein Beleg für das damals bereits vorhandene Mode- und Statusbewusstsein. Kleider waren schon vor 5000 Jahren mehr als nur eine wärmende Hülle. Edle Ausgangsstoffe und hohes handwerkliches Geschick – das sind auch heute die Zutaten für gute Klamotten. Doch auf der Suche nach dem Ursprung der Kleidung markiert Ötzis Ausstattung nur einen wichtigen Etappenpunkt. Die Frage ist: Wann und warum haben wir begonnen, uns etwas überzuziehen?
Unser Fell haben wir vor rund zwei Millionen Jahren verloren, das zeigen genetische Daten. Davor gab es definitiv keine selbstgemachte Kleidung. Manche Forscher meinen, der Verlust des natürlichen Haarkleides hing auch mit der Nutzung des Feuers vor rund 1,9 Millionen Jahren zusammen. Oder der Frühmensch verlor die Behaarung, um besser in der heißen Savanne schwitzen zu können.

Eine erste handfeste Spur taucht vor rund 780 000 Jahren auf, hier finden sich Faustkeile, mit denen sich Tierfelle abschaben lassen. Allerdings bedeutet das im Hinblick auf Kleidung noch nichts. Unsere Vorfahren nutzten damals nämlich Tierfelle und -häute vor allem als Zeltplanen. Um aus einem Fell ein Kleidungsstück fertigen zu können, braucht man ein weiteres Utensil – eine Art Nadel zum Vernähen zweier Felle.
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Die Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen führt uns nach Südafrika in die Blombos-Höhle. Dort hat der Archäologe Christopher Henshilwood 28 Knochenwerkzeuge entdeckt, die von einem hohen handwerklichen Niveau zeugen und 77 000 Jahre alt sind. Darunter sind dünne, längliche Knochenspitzen, deren Funktion bisher ungeklärt ist. Einige Forscher meinen jedoch, dass unsere Vorfahren damit auch Felle durchbohrt haben könnten, um diese mit Sehnen oder Pflanzenfasern zu verbinden. Es könnten also die ältesten Nadeln sein. Kleidung selbst fand sich nicht.

Um das Alter der ersten Kleidungsstücke einzugrenzen, müssen wir einen anderen Weg gehen und uns Hilfe bei einem Wesen holen, das nur vier Millimeter groß und weißlich-beige ist: bei der Kleiderlaus. Die Vorfahren der Kleiderläuse und aller menschlichen Läuse begleiten unsere Ahnen schon seit rund fünf bis sieben Millionen Jahren, eine lange Beziehung. Die Kleiderlaus hat sich aus der menschlichen Kopflaus entwickelt, sie braucht menschliche Kleidung als Lebensraum und ist auf den Menschen fixiert, der Parasit verträgt das Blut anderer Säugetiere nicht. Neueste Genanalysen deuten darauf hin, dass die Kleiderlaus vor etwa 80 000 Jahren entstand. Ein Indiz dafür, dass auch die menschliche Kleidung zu dieser Zeit entstand.

Erste konkrete Spuren von Hemd und Hose tauchen erst vor rund 32 000 Jahren in der Dzudzuana-Höhle am Fuße des Kaukasus im heutigen Georgien auf. Dort haben die Forscher aus Harvard um Ofer Bar-Yosef bislang zwar kein Gewebe entdeckt, dafür aber eine Menge bunter Fäden, 488 Flachsfasern, von denen 13 gesponnen oder gedreht sind und 58 sogar mit Hilfe von lokalen Pflanzen oder Tonmineralien gefärbt. Die längsten Fasern sind 20 Zentimeter lang, einige Fäden sind am Ende sogar abgeschnitten. All das deutet schon auf eine gewisse Grundausstattung in der Steinzeitnähstube hin. Bar-Yosef hat sogar noch eine weitere Spur aufgetan: In den Pflanzenfasern fand er Reste von Motten – die gleichen Tiere, die noch heute in unseren Kleiderschränken wüten.

Man darf sich das Szenario damals wohl so vorstellen: Die Eiszeit hatte gerade eine kleine Pause eingelegt, nicht weit vom Eingang der Dzudzuana-Höhle entfernt zogen Mammuts und Wisente vorbei. Tierfelle bedeckten den breiten Eingangsbereich, die dickeren von den Steppenbisons verwendeten die Bewohner als Decken für den flachen Felsboden, die dünneren Häute von Wildpferden, Bergziegen oder Rothirschen hängten sie seitlich in den hohen bogenförmigen Eingang als Windschutz. Nahe dem Fluss Nekressi wuchs damals eine Pflanze, deren lange Stängel hüfthoch und sehr dicht nebeneinanderstanden und die im Spätsommer eine Art Kapsel mit ölhaltigem Samen trug.

Die Menschen stellten fest: Lässt man die Stängel trocknen, bleiben sie ziemlich robust. Aus dem Flachs lassen sich kräftige Kordeln drehen und damit Reusen und Netze für den Fischfang knüpfen. Die ganz dünnen Fäden eignen sich gut, um mit Hilfe von Knochennadeln Tierhäute zusammenzunähen. Das Schöne an den Fasern ist, dass sie auch leuchtende Farben annehmen, wenn man sie in den ausgekochten Sud von Wurzeln oder anderen Pflanzen legt. Gelb, Blau, Grau, Schwarz – alles haben die Steinzeitmenschen schon hinbekommen, sogar Pink und Türkis.

Da von den feinen Zwirnen der Dzudzuana-Höhle wie erwähnt nur noch ein paar Fäden übrig sind, kann man an dieser Stelle nur über Schnittmuster und Taillierung spekulieren. Aber die Zeit der unförmigen Häute und muffigen Tierpelze war vorbei. Die Kleider aus Leinen waren vor allem auch im Sommer eine ideale Alternative, ein luftiger, haltbarer und durchaus kleidsamer Stoff.

Der Berliner Anthropologe Alexander Paphos geht davon aus, dass Kleidung von Beginn an auch eine soziale Funktion hatte, insbesondere bei der Partnerwahl. Eine wesentliche Eigenschaft von Bekleidung liegt eben darin, dass sie einen Unterschied zwischen zwei Menschen definieren kann. Anatomisch unterscheiden wir uns kaum, doch Kleidung schafft das mühelos.

Und zwar von Anfang an. Der erste Mensch, der ein Fell getragen hat, war zuvor in der Lage, das Tier zu erlegen, das Fell abzuziehen, zu trocknen und so zu bearbeiten, dass man sich dieses auch überziehen konnte. Somit ergebe sich auch von Beginn an eine soziale Differenzierung der Träger, sagt Paphos.

Attraktive Kleidung wiederum betont oft gezielt männliche oder weibliche Merkmale, der kurze Rock, die eng anliegende Bluse bei Frauen oder eine die Schultern betonende Jacke bei Männern. Es gibt keinen Grund, warum unsere Vorfahren diese Möglichkeiten nicht von Anfang an genutzt haben sollten. Dass etwa Ötzi figurbetonte Hosen aus weichem Ziegenleder trug, hängt sicher nicht damit zusammen, dass er Material sparen wollte.

Den Rekord der ältesten Lederschuhe hat Ötzi übrigens knapp verpasst. Sie stammen aus dem heutigen Armenien, nahe der iranischen Grenze und sind rund 200 Jahre älter als Ötzis derbe Stiefel. Modeexperten des amerikanischen Magazins Esquire haben die Ledermokassins begutachtet. Steven Taffel, ehemaliger Mitarbeiter der Modefirma Prada und nun Besitzer des angeblich besten New Yorker Schuhgeschäfts Leffot, sagt: "Sie sind brillant gemacht, aus feinem, mit Pflanzenöl gefärbtem Rindsleder, das setzt Nachdenken und großen Aufwand voraus. Nicht sehr viele Schuhe halten 5500 Jahre. Das zeigt, dass hochwertige Materialien und Handwerkskunst einfach nicht zu übertreffen sind."
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