2012년 2월 9일 목요일

Diskriminierung in der Schweiz – Interview mit: Islamwissenschafterin «Schweizer Muslime sind stark verunsichert»

Post by (ugg boots günstig) Feb 2012

Hafner-Al-Jabaji ist selber Muslimin und spricht offen über ihre Glaubensgenossen in unserem Land. (religion.ch)

Haben Schweizer Muslime tatsächlich mit Diskriminierungen zu kämpfen, wie die OSZE behauptet? Interview mit der Islamwissenschafterin Amira Hafner-Al-Jabaji.

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sieht in der Schweiz eine Zunahme der Diskriminierung von Muslimen. Die OSZE fordert darum die Schweiz auf, eine Dachorganisation für Muslime zu fördern. Aber braucht es das? Blick.ch hat die Islamwissenschafterin Amira Hafner-Al-Jabaji gefragt.

Frau Hafner-Al-Jabaji, in der Schweiz gibt es mehr als 300 Moscheevereine, islamische Stiftungen und Verbände. Braucht es in der Schweiz trotzdem noch eine muslimische Dachorganisation?
«Ich erachte das nicht als prioritär. Es ist wichtiger, dass sich Muslime den schweizerischen Strukturen anpassen und ihre Gemeinden analog zu den christlichen Kirchgemeinden führen. Es muss nicht zwingend eine einzige Stimme in der Öffentlichkeit zu hören sein. Pluralität ist wichtig. Und christliche Kirchen haben schliesslich auch unterschiedliche Positionen zu verschiedenen Themen.»

Im Jahr 2010 fanden Gespräche zwischen verschiedenen Organisationen statt. Scheiterte ein Dachverband an den verschiedenen Strömungen innerhalb des
islamischen Glaubens?
«Ich glaube nicht. So gross sind die Unterschiede mit einigen wenigen Ausnahmen nicht. Vielmehr stammen die meisten der heute vorhandenen Organisationen aus der ersten Migrantengeneration. Heute befinden wir uns aber in der dritten oder gar vierten.»
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Was war das Ziel dieser Organisationen?
«Die Aufgabe bestand damals darin, sich zu versammeln, zusammen zu beten und sich über Alltägliches und Politik im Heimatland auszutauschen. Heute sind die Themen wesentlich vielschichtiger.»
Wollen sich denn die Schweizer Muslime überhaupt in Gruppen engagieren?
«Manche wollen, andere nicht. Nicht anders als andere Menschen sind auch viele Muslime stark in Beruf und Familie eingebunden. Da bleibt oft wenig Zeit, sich in Vereinen und Organisationen zu engagieren.»
Wo liegen denn die Hauptprobleme in der Schweiz?
«Die OSZE hat sicherlich Recht, wenn sie die Bereiche Arbeitsplatzsuche und Einbürgerung anspricht, weil hier die Diskriminierungen auf die religiöse Zugehörigkeit und Praxis zurückzuführen sind. Jenseits der direkt Betroffenen findet aber tagtäglich die grundsätzliche Stigmatisierung einer ganzen Religion statt. Muslime seien rückständig, fanatisch, demokratiefeindlich und nicht anpassungsfähig. Das sind Unterstellungen, die täglich in Gesellschaft und Medien geäussert werden. So pauschal sind sie aber falsch.»

Sind also die Medien schuld, wenn Muslime in gewissen Bevölkerungskreisen ein schlechtes Image haben?
«Es wird ja praktisch ausschliesslich in negativem Zusammenhang und über radikale Muslime berichtet. Das prägt das Bild. Viele Journalisten sind ausserdem bei Religionsthemen nicht allzu versiert und bleiben an der Oberfläche.»

Es ist aber so, dass viele Menschen das Gefühl haben, Kriminelle und Gewalttätige hätten oft einen muslimischen Hintergrund. Hat der Islam ein Problem damit?
«Nein! Die islamische Rechtsprechung und Gesellschaft ächten und ahnden Vergehen wie Diebstahl oder Gewalt in der Regel streng. Leider nutzen hier manche junge muslimische Männer die fehlende soziale Kontrolle, die in ihren Heimatländern herrscht, aus. Das ärgert mich sehr! Es war immer so, dass Kriminalität vor allem in den unteren Gesellschaftsschichten ein Problem darstellt. Es ist kein Phänomen, dass auf den Islam zurückzuführen ist.»

Viele Bürger und Politiker sehen das anders.
«Die Muslime sind im Moment kein zentrales Politikum. Im Zusammenhang mit der Anti-Minarett-Abstimmung äusserten sich einzelne SVP-Exponenten aber sehr radikal gegen den Islam. Die Initiative schadete nicht nur den Muslimen, sondern der ganzen Schweiz. Nicht nur hat das Ansehen der Schweiz gelitten: Das Resultat hat auch die Gesellschaft gespalten und Schweizer Muslime stark verunsichert. Wir dürfen nicht vergessen: Eine zunehmende Zahl Muslime sind Schweizer Staatsbürger.»

Wie stehen Sie persönlich zum Islam?
«Ich bin praktizierende Muslimin und glücklich damit. Ich erachte es aber als wichtig, dass sich Muslime nicht als ‹Islam-Lobbyisten› verstehen, sondern sich in dieser Gesellschaft in allen Lebensbereichen einbringen. Umweltschutz und Armutsbekämpfung etwa sind zentrale Anliegen des Islam.»

Entschuldigen Sie die Frage, aber: Warum tragen Sie kein Kopftuch?
«Ich erachte es nicht als religiöse Pflicht. Für mich ist es in jedem Fall ein persönlicher Entscheid, ob Frau es trägt oder nicht und in jedem Fall zu respektieren.»
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