Post by (ugg boots günstig) Oct 2011
Kyrillisch auf der Anzeigetafel und ein Asylbewerber als Präsident: Ein Tschetschene sorgt bei Xamax Neuchatel für Entsetzen. Er sagt: "I will kill you all."
- Foto: REUTERS Bulat Tschagajew (r.) hat fast alle Klubangestellten rausgeschmissen und den Asylbewerber Islam Satujew als Vereinspräsidenten eingesetzt
Tschoumy wohnt in jenem beschaulichen Städtchen in der Westschweiz, er ist Journalist für die Zeitung „Le Matin“. Je länger er versucht, die Geschehnisse in seiner Heimat zu erklären, umso häufiger fällt ein Satz: „Das kann man gar nicht verstehen, oder?“
Es ist die Geschichte des Traditionsklubs Xamax Neuchatel, es ist aber auch die Geschichte von Bulat Tschagajew, 50. Seit Mai ist der Tschetschene Mehrheitsaktionär, für zwei Millionen Schweizer Franken gehören ihm 52 Prozent der Anteile. In diesen vier Monaten hat er vier Trainer geschasst. Wenn Victor Munoz, die Nummer fünf in Tschagajews Ära, heute im Ligaspiel in Zürich die Seinen befehligt, ist es seine vierte Xamax-Partie, länger hat Tschagajew noch keinem das Amt überlassen.
Am Anfang war die Euphorie
Als er im Mai den Klub übernahm, herrschte eine Mischung aus Neugier, Skepsis, aber auch Anfangseuphorie nach Jahren, in denen Xamax vom einstigen Glanz nur noch die Erinnerung geblieben war. Der Klub kämpfte gegen den Abstieg, große Sprünge konnte er sich finanziell sowieso nicht leisten. Und nun kam mit Tschagajew einer, der sich als Milliardär ausgab und von höheren Weihen träumte: Die Meisterschaft 2012? „Natürlich, was sonst? Und danach greifen wir in der Champions League an.“ Barcelona, Manchester, Neuchatel, in dieser Reihenfolge etwa.In einer seiner ersten Amtshandlungen entließ er so ziemlich alles, was in irgendeiner Funktion im Klub stand. Spieler, Trainer, den Sportchef, selbst Physiotherapeuten und Ärzte. Das Pokalfinale hätten sie verschoben, wetterte er noch und erklärte in einem seiner wenigen Interviews dem Boulevardblatt „Blick“: „Xamax war ein riesiger Problemhaufen. Ich musste ihn wie ein Bulldozer wegräumen.“
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"I will kill you all"
Auf der Anzeigentafel im heimischen Stadion wurde fortan alles auch in Kyrillisch geschrieben. Tschetschenische Tänze flimmerten gar als Pausenbespaßung auf der Leinwand. Dass Tschagajew regelmäßig Aufstellung und Auswechslungen vorgibt, daraus macht er keinen Hehl. Dass das Gebaren des Despoten und seiner Entourage jedoch mitunter gar bedrohliche Züge hätte, hält er für eine infame Lüge.Doch es gibt des Geschichte aus dem Pokalfinale: Zur Pause war Tschagajew in die Kabine geeilt und hatte ob des 0:2 geschrien: „I will kill you all“, zumindest hatten es die Spieler so verstanden. Während eines Ligaspiels erschien er gar mit Bodyguards in der Kabine. Dass die Schergen bei seiner wütenden Predigt angeblich bewaffnet waren, ist der Teil der Legende, den die Beteiligten lieber nicht bestätigen wollen.
Umbenennung und Umzug vereitelt
Bei den Fans regt sich Protest, der weit über die Kantonsgrenzen hinausgeht. So wie am vergangenen Mittwoch, als Xamax in Bern spielte. „Bulat: Spielzeug für Erwachsene findest Du im Sexshop!“, hielten ihm die Berner Fans auf einem Transparent entgegen.Anfang September hatte Tschagajews Statthalter Islam Satujew, ein tschetschenischer Asylbewerber, den Tschagajew als Präsidenten inthronisiert hat, angesichts des Widerstands in Neuchatel noch gedroht: „Wir ziehen mit Xamax um.“ Genf oder Lausanne schwebten den Oberen vor. Die Liga schlichtete, Neuchatel bleibt.
Im Verband sagen sie, ihnen seien die Hände gebunden, sie könnten nur über Lizenzen befinden. Zumindest beim Namenzusatz „Wainch“ (Klub des Volkes), der Tschagajew vorschwebte, legten sie ihr Veto ein. Anfang August war Ligapräsident Thomas Grimm zu einer Unterredung nach Neuchatel geeilt. Eigentlich sei Herr Tschagajew doch sehr sympathisch, sagte er im Anschluss. „Blick“ folgerte „Grimms Märchenstunde“.
Geld oder kein Geld
Auch nach vier Monaten rätseln sie in der Schweiz noch immer über Details aus Tschagajews Vita. Dass er den Mächtigen in Tschetschenien sehr nahe steht, ist bekannt. Den autoritären Präsidenten Ramsan Kadyrow nannte er einst gar einen Bruder und Freund, auch wenn es mittlerweile zum Bruch kam. Doch womit verdient Tschagajew sein Geld, und ist der Unternehmer überhaupt so vermögend, wie er vorgibt?Den Etat seiner Profielf hat er von 15 auf 30 Millionen Franken erhöht, Spieler mit hohem Salär verpflichtet. Als aber die Augustgehälter mit Verspätung kamen und die Stadionmiete erst nach etlichen Aufforderungen gezahlt wurde, mehrten sich die Zweifel.
Sponsoren nicht willkommen
Dass Tschagajew auch noch so ziemlich jeden Sponsor vergrault oder gar geschasst hat, passt ins Bild des Mannes, den sie auch schon „TschaGAGAjew“ betitelt haben. „Diese Sponsoren brauchen wir nicht“, sagt Tschagajew. Und: „Keiner muss vor mir Angst haben.“Seine Milliarden will er mit Immobilien verdient haben, zwischen sauberem und schmutzigem Geld unterscheidet er nicht. Dass habe in seinen 20 Jahren in der Schweiz sowieso keinen interessiert. Und überhaupt, über sein Vermögen rede er nicht.
Das aber wird Tschagajew wohl oder übel müssen. Die Liga verlangt eine Bankbürgschaft von sechs Millionen Franken, zur Absicherung des Spielbetriebes bis zum Jahresende. Ein übliches Prozedere bei einem Eignerwechsel.
In Neuchatel glaubt kaum jemand, dass der Klub die Saison zu Ende spielen wird. Selbst wenn Tschagajew das Geld habe, er vergraut sie doch alle, ist der Tenor. Als Torwarttrainer Jean-Luc Ettori jüngst entlassen wurde, da sagte er: „Ich dachte, ich hätte alles gesehen im Fußball. Aber nein, es gibt ja noch Xamax.“
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