Post by (christian louboutin schuhe) Mar 2011
Königssitze, turnende Affen und Wärmflaschen im Bett – unterwegs im Land der Überraschungen
Nepal war lange Zeit ein Sehnsuchtsziel für mich, wie wohl für jeden, der schon einmal nach eigenfüßigem Aufstieg vom Gipfelkreuz eines Alpenbergleins ins Tal geschaut hat und in seine Seele. Mount Everest. Annapurna, Hillary, Messner, Jon Krakauer, Shangri La. Ich wusste aus Büchern alles über den Weg zum Everest-Basislager, lang bevor ich wirklich hinkam. Das war erst im Jahr meines 65. Damals blieb ich drei Monate. Ich war allein unterwegs. Ich ging zum Everest, ging rund um die Annapurna, ins Langtang-Gebirge, fuhr im Jeep nach Tibet; ich fühlte mich wohl auf über 4000 Metern.
Fünf Jahre, fünf Bypässe und ein künstliches Hüftgelenk später sieht das anders aus. Diesmal komme ich in einer kleinen Gruppe: Der Summit Club, das Reisebüro des Deutschen Alpenvereins, hat sechs Journalisten zu einer zehntägigen Rundtour eingeladen, die nicht hoch hinaus will, eher tief hinein ins Land und seine Kultur. Seit Jahrzehnten bietet der Verein Trekkingreisen nach Nepal an, einfache Wanderungen ebenso wie Bergsteigerei an Sechs-, Sieben- und Achttausendern. Neuerdings fragt die Kundschaft, ob Nepal nicht auch bequemer zu haben sei: ohne Rucksack und schwere Stiefel, ohne Daunenjacke und Tabletten gegen Höhenkrankheit. Also offeriert der Alpenverein das Land nun auch ab drei Sterne aufwärts. Und heute entspreche ich der Nepal-mit-Rollkoffer-Zielgruppe. Jedenfalls körperlich. »Ke garnei«, wie der Nepalese sagt. Was kann man machen?
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Am Flughafen begrüßen uns braunhäutige Männer mit vor der Brust zusammengelegten Händen und hängen uns zeremonielle gelbe Schals und Blumenketten um. »Namasté, namasté« – ich grüße das Göttliche in dir. Willkommen in der nepalesischen Spiritualität. Im Land der buddhistischen Stupas und hinduistischen Gottheiten (von denen es mehr gibt als ein Kuhfell Haare hat), im Land der beinahe täglichen Religionsfeste, die gern von der jeweils anderen Glaubensgruppe mitgefeiert werden.
Im Moment, da der Kleinbus den Flughafen verlässt, hat uns Asien im Griff. Linksverkehr, Radfahrer, Mopeds, Qualmbusse, Fußgänger, Hupen, Hupen, Hupen. Am Straßenrand Räderkarren, Abfallhaufen, darin Kinder, Ziegen, Hunde. Schwelende Kochfeuer vor Hütten und dann und wann eine schmutzige, ungenierte, heilige Kuh. Wir fahren im Tal von Kathmandu Richtung Vorberge. Die ersten beiden Nächte werden wir hoch über dem Gewimmel der Hauptstadt in einem abgelegenen Gästehaus verbringen. Das Tal ist weit und grün. Reis- und Gemüsefelder stoßen an meist neue, oft unfertige, immer aber betont städtisch gestaltete Häuser, in grellen Farben, mit gezierten Balkonen, Gauben, Portalen – als wollten die Bewohner ihre ländliche Herkunft unbedingt vergessen machen. Trotz Hühnern hinterm Haus. Nur 15 Prozent der 30 Millionen Nepalesen leben in Städten, 80 Prozent arbeiten in der Landwirtschaft. Aber die Verstädterung nimmt rapide zu.
Das Gästehaus Summit Village liegt am Ende einer steilen Holperpiste, auf 1800 Metern. Nach einem kurzen Fußweg sind wir im Vier-Familien-Dörfchen Lhakuri, freundlich beäugt, aber nicht von den Kindern angebettelt wie drunten im Tal. Kein Auto hier oben. Das Dorf ist typisch für die Lebensweise der meisten Nepalesen, denen immer noch die eigenen Füße als Verkehrsmittel dienen. Ein kleiner schwarz-weißer Hund läuft uns nach – der einzige, der sich im Dorf gehalten hat, wie wir beim Abendessen erfahren werden. Weil er schlau genug ist, nachts nicht rauszugehen, wenn Bergleoparden bis zu den Hütten kommen.
Am Dorfende ein halbes Dutzend ockerfarbene, strohgedeckte Bauten, auf gepflegten Terrassen in den Hang platziert. Noch vor den Zimmerschlüsseln bekommen wir Gewürztee mit Milch und Zucker und frisches Gebäck dazu. Die Dusche ist warm, das Abendessen hitzig: Es gibt Dal-Bhat, Reis-Linsen, das nepalesische Nationalgericht, mit scharfen Chutneys und höllischen grünen Schoten. Ihr Verzehr wird in unserer Gruppe zum Wettstreit. Nur einer isst sie ganz beiläufig: Muga, der Nepalese, der uns, neben dem deutschen Reiseleiter Christoph, als Führer begleitet. Muga spricht gut Deutsch, er hat die Sprache am Goethe-Institut in Kathmandu gebüffelt. Der 37-Jährige hat als Lastenträger angefangen. Tourismus – Nepals stärkster Devisenbringer – ist seine Chance für Wohlstand und Aufstieg. Seine ersten Schuhe bekam Muga, als er acht Jahre alt war. Der Weg zu Fuß in die Dorfschule dauerte zwei Stunden hin, zwei Stunden zurück. Von Mugadhan Puri, so sein voller Name, werde ich in den kommenden zehn Tagen mehr über Nepal erfahren – über Land und Leute, Schulsystem, Sexualmoral, Korruption und Demokratisierung – als in den ganzen drei Monaten, die ich damals allein unterwegs war. Diese Komforttour ist auch eine Bildungsreise.
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