Daniel Höra stellt bei den Kinder- und Jugendliteraturtagen sein neues Buch „Braune Erde“ vor

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Niklas ist 15 und besucht das Einsteingymnasium. Mit seiner Klasse ist er gestern in die Villa Schöningen gekommen, um den Schriftsteller Daniel Höra bei den Kinder- und Jugendliteraturtagen zu erleben. Höra liest aus seinem neuen Roman „Braune Erde“. Die Geschichte ist packend und beklemmend zugleich. Ben – er ist so alt wie die Zuhörer – lebt in einem Dorf, das „wie ein achtlos ausgespuckter Kirschkern im lehmigen Boden des Mecklenburgischen Landes“ liegt. Ein Dorf, das fernab der Städte sich selbst überlassen ist. In dem nichts los ist für die Jugend. In dem die Erwachsenen über verpasste Chancen jammern und auf ein besseres Leben warten. Als Fremde ins Dorf ziehen, ist Ben sofort fasziniert. Bald geht er bei ihnen ein und aus, fühlt sich ernstgenommen und wundert sich manchmal über ihre Ansichten. Spät erkennt Ben, wie er mit rechtem Gedankengut infiziert werden – zu spät?

Ein schöner Tag. Niklas und die Kumpel waren im See baden und auf dem Weg nach Hause sind die Straßen noch so warm, dass einer der Jungs barfuß durch die Stadt spaziert. Als er den Sand von den Füßen klopfen und in die ugg boots outlet schlüpfen will, macht die Clique an einem Imbiss Halt – der schöne Tag endet um ein Haar in der Katastrophe. Zwei Neonazis fühlen sich von den fröhlichen Jungs beim Döneressen gestört. Sie pöbeln und bedrängen sie, sie drohen ihnen Prügel an und verfolgen sie. „Es war beängstigend“, erzählt Niklas. „Wir haben gemacht, dass wir wegkommen. So einer Situation sollte man ausweichen.“

Die Schüler sind noch immer still. Rechtsextremismus ist bisher offenbar kein Thema für sie. Gefragt nach Erfahrungen mit Neonazis zucken sie mit den Schultern und schütteln den Kopf – bis auf Niklas. „Das Thema ist auf jeden Fall interessant“, sagt er. Er lese bloß nicht gern. „Es wär’ toll, wenn das Buch verfilmt wird.“

Die Einsteinschüler geben keinen Mucks von sich. Ob sie fasziniert oder unbeteiligt sind, ist schwer zu sagen. Auch das Gespräch mit dem Autor beginnt schleppend; schnell driftet es zur Fachsimpelei zwischen Autor, Lehrerin und Bibliothekar ab.

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